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Stiftung zur Förderung der Aus- und Weiterbildung der Polizeibediensteten des Landes Hessen

Heinrich-Mörtl-Stiftung

Die Stiftung

Die Heinrich-Mörtl-Stiftung widmet sich vorrangig der in ihrem Namen besonders genannten Aufgabe, der Aus- und Weiterbildung der Polizeibediensteten des Landes Hessen mit dem Schwerpunkt im Polizeipräsidium Wiesbaden. Sie fördert darüber hinaus Maßnahmen, die zur Intensivierung der polizeilichen Arbeit im Rahmen der Gefahrenabwehr oder der Straftatenbekämpfung geeignet sind. Dabei unterstützt sie sowohl Einzelpersonen, die sich aus eigenem Antrieb im Sinne der Stiftung weiterbilden wollen, Maßnahmen der Behörde zur Weiterbildung von bestimmten Zielgruppen in der Behörde als auch bestimmte Organisationseinheiten oder Projekte der Gefahrenabwehr oder der Strafverfolgung.

Zur Erreichung dieses Zwecks entspricht es dem Selbstverständnis der Stiftung, auch die öffentliche Wahrnehmung und Akzeptanz der Polizei bei diesen Maßnahmen durch fundierte, qualifizierte und objektive Berichterstattung zu fördern. In diesem Sinne vergibt die Stiftung auch Preise für Beiträge, die dies in hervorragender Weise verwirklichen und initiiert entsprechende Ausschreibungen.


Förderung

Durch unmittelbare Zuwendungen an Personen oder Dienststellen wird die Aus- und Weiterbildung bzw. die Aufgabenerfüllung der Polizeibediensteten unterstützt.

Grundlagen, Art und Umfang dieser Förderung werden hier dargestellt, die mittelbare Förderung durch Maßnahmen in der Öffentlichkeit, werden nachfolgend gesondert erläutert.


Der Vorstand

Der Vorstand der Stiftung besteht aus sechs Personen. Diese werden mit einfacher Mehrheit durch den amtierenden Vorstand bestellt. Bei Stimmengleichheit entscheidet der Stifter, im Falle seiner Abwesenheit die/der Vorsitzende.

Bei den Mitgliedern des Vorstandes sollen der Stifter, Vertreter des Personals und Mitglieder der Führung des Polizeipräsidiums Westhessen vertreten sein. Die Mitglieder des Vorstandes wählen unter sich den Vorsitzenden. Vorstandsmitglieder können auf eigenen Wunsch oder auf Beschluss des Vorstandes aus dem Vorstand ausscheiden. Sie üben ihr Amt – soweit dies tatsächlich möglich ist – bis zur Bestellung eines neuen Vorstandsmitgliedes weiter aus.


Der Stifter

Heinrich Mörtl wurde im Jahr 1930 in Starnberg in Oberbayern geboren und besuchte in München die Schule. Seinen Neigungen folgend studierte er zunächst in der Münchener Musikhochschule Klavier bei Professorin Maria Hindemith-Landes. Wegen persönlicher Differenzen mit den Lehrern, vor allem mit Rudolf Hindemith, war eine Veränderung erforderlich geworden. Weil allerdings eine Ausbildungsstätte vergleichbarer Qualität nicht zur Verfügung stand, entschloss er sich, die Studienrichtung zu ändern und entschied sich für die Studienrichtung: Volkswirtschaft.
Diese Ausbildung erfolgte an der Universität München mit einem Zwischenaufenthalt durch ein Stipendium in den USA an der Washington University in St. Louis/Mo., die er 1958 mit dem Diplom der Universität München erfolgreich absolvierte.

Seine erste dienstliche Verwendung fand er im Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft in Frankfurt am Main auf dem neu eingerichteten Gebiet der Entwicklungshilfe. Anschließend trat er 1966 in den Dienst des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden.
Hier war er in den Bereichen Öffentliche Finanzen, Arbeitsmarkt, Auslandsberichterstattung und Kostenstruktur in der Industrie tätig.

Eine der damaligen Arbeitsstellen des Stifters befand sich in einem Anwesen, das auch vom 2. Polizeirevier des Polizeipräsidiums Wiesbaden belegt war. Hier hatte er täglich Gelegenheit, sich vom anspruchsvollen Dienst der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten zu überzeugen. Im Laufe der Zeit gewann er immer mehr Kontakte zu einzelnen Mitarbeitern der Wiesbadener Polizei, so dass seine Kenntnis von der Vielschichtigkeit des Polizeiberufs – und vor allem auch von den teils schwierigen Bedingungen, unter denen diese Polizisten manchmal Ihre Einsätze leisten müssen – wesentlich detaillierter wurde, als dies in der Bevölkerung üblicherweise der Fall ist.

Nach seiner Pensionierung im Jahr 1995 hatte sich Mörtl der »Gesellschaft Bürger und Polizei« in Wiesbaden angeschlossen, da er etwas für die Innere Sicherheit tun wollte, und hatte so den Kontakt zum damaligen Polizeipräsidenten Norbert Thomas gewonnen. In Gesprächen wurde ihm klar, dass es in den Polizeiorganisationen Bereiche gibt, in denen er sich auch als Privatmann engagieren könnte.

Die bisher gewonnenen Eindrücke aus der Polizeiarbeit sowie der persönliche Wunsch, sich für einen gemeinnützigen Zweck einzusetzen, führten schließlich im Jahre 1998 zur Gründung der »Heinrich-Mörtl-Stiftung zur Förderung der Aus- und Weiterbildung der Polizeibediensteten des Landes Hessen«. Eine Begleiterscheinung war dabei auch, dass ein solcher Stiftungszweck für Deutschland ein völlig neues Gebiet der privat-öffentlichen Partnerschaft war. Für ihn als Stifter, der kinderlos geblieben war, ergab sich die Möglichkeit nicht nur etwas Positives zu bewirken, sondern sich auch selbst aktiv in die Arbeit der Stiftung einzubringen.

Die Stiftungsarbeit selbst brachte dann die Erkenntnis, dass wohl nicht nur der Zufall das Geschehen bestimmt hat: Schon sein Ururgroßvater väterlicherseits hatte vor 200 Jahren als Professor an der Universität Erlangen ein Standardwerk über Polizeiwissen-
schaften veröffentlicht, das von der Stiftung neu aufgelegt wurde. Für Heinrich Mörtl der Hinweis, dass schon in seinen Genen ein »Wegweiser zur Polizei« vorhanden sein muss.

Heinrich Mörtl ist am Donnerstag, 23.02.2017 in Wiesbaden verstorben.